ERFOLGE

ERFOLGE

Finanzierung des topographischen Außenmodells des Gefängnisareals und der umliegenden Geheimdienststadt „Militärstädtchen Nr. 7″

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Vorstandsvorsitzende Frauke Weichhardt mit Renate Wildenhof, Hermann Schlüter, Andreas L. Schlüter und der Gedenkstättenleiterin Dr. Ines Reich bei der Einweihung des Außenmodells, 2015 Foto: Hagen Immel

Für die gedenkstättenpädagogisch nachhaltige Arbeit der Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße Potsdam ist ein topografisches Außenmodell des Gefängnisareals und der angrenzenden Geheimdienststadt „Militärstädtchen Nr. 7“ unverzichtbar. Am Modell können wichtige historisch-topografisch Gegebenheiten verortet werden, die dem Besucher für eine erste Einführung in den historischen und politischen Kontext und die Funktionsgeschichte des Gefängnisses dienen. Bei Gruppenführungen insbesondere bei Schulklassen wird das Modell damit zum Ausgangspunkt des Gedenkstättenbesuches. Individualbesucher aus Deutschland und dem Ausland können sich diese Sachverhalte durch die Beschriftung selbstständig erschließen.

Der Förderverein sammelte Spenden, um die Herstellung und Aufstellung des Modells zu unterstützen. Durch die zusätzliche Förderung durch die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien sowie das Brandenburgische Ministerium für Wissenschaft und Kultur konnte das Modell 2015 eingeweiht werden.

Ankauf und Restaurierung der Wattejacke von Johann Urwich

Wattejacke des ehemaligen Häftlings Johann Urwich, Foto: Hagen Immel

Zu den Kernaufgaben der Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße gehört das Sammeln und Bewahren von Dokumenten, Fotos und materiellen Zeugnissen zur Geschichte des Gefängnisses und den ehemaligen Häftlingen. Im Jahr 2016 gelang es, durch die finanzielle Unterstützung unseres Vereins, eine Wattejacke des einstigen Häftlings Johann Urwich anzukaufen und dauerhaft in den Sammlungsbesitz der Gedenkstätte zu überführen. Johann Urwich geriet 1947 wegen Spionageverdachts in die Fänge der sowjetischen Spionageabwehr. Zu 25 Jahren Haft verurteilt, leistete er u.a. Zwangsarbeit im GULAG-Lager Workuta. Dort erhielt er die schwarze Wattejacke, die ihn vor der enormen Kälte im nördlichen Polargebiet schützen sollte. Ebenfalls unterstützte der Förderverein bei der notwendigen Restaurierung der Jacke durch eine Textilrestauratorin. Dieses herausragende Sammlungsobjekt steht symbolisch für die harten Lagerbedingungen des sowjetischen GULAG-Systems und ist seit 2018 in der Dauerausstellung der Gedenkstätte ausgestellt.